Wasserkunst – Was steckt dahinter?

Wasserkünste sind auch immer ein Stück Wasserbewegung über Wasserfälle oder Kaskaden

Die Technik, Geschichte und Magie des Wassers

Wasser ist ein ganz besonderes Element, es ist  Teil unserer Kunst und Kultur. Die sogenannte Wasserkunst rückt das Wasser in den Fokus. Ob es die uralte Wasserkunst aus der Zeit der Römer ist oder moderne Inszenierungen: Wasser ist ein faszinierendes Element, das die Menschen seit Urzeiten inspiriert.

Was ist Wasserkunst?

Wasserkunst bezeichnet ursprünglich Anlagen zur Wasserförderung und -verteilung. Früher wurden diese Systeme nicht nur aus rein funktionalem Interesse errichtet, sondern oft auch kunstvoll gestaltet. 

Schon in der Antike nutzten die Römer Wasserräder und die Archimedische Schraube, um Wasser in Städte, Burgen oder Bergwerke zu leiten. Im Mittelalter wurde das Wasser durch ein Röhrensystem, meistens in Form ausgehöhlter Baumstämme – den Deicheln –, das Wasser an die Verbrauchsorte (Wasserbütten, Steintröge) geleitet, um eine Wasserversorgung der höher gelegenen Wohnhäuser zu gewährleisten. Das 16. Jahrhundert gilt als der Beginn der organisierten Trinkwasserversorgung in Städten.

Später in der Renaissance und im Barock wurde die Wasserkunst um dekorative Elemente erweitert. In prächtigen Gärten wie der Villa d’Este in Tivoli oder im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel vereinen sich Technik und Ästhetik zu einem unvergesslichen Gesamtkunstwerk. 

Formen der Wasserkunst

Wasserkunst zeigt sich in unterschiedlichen Formen:

  • Wasserversorgungssysteme: Sie sorgen dafür, dass Trink- und Nutzwasser zuverlässig verteilt wird.
  • Bergbauliche Wasserkünste: spezielle Anlagen, um Wasser in Bergwerken abzuleiten oder Maschinen anzutreiben.
  • Dekorative Wasserkünste: Brunnen, Kaskaden und Fontänen, vor allem in Gärten und Parks, als dekorative Installation
  • Wasserspiel und Wasserattraktion: Moderne Einrichtungen in Freizeitparks oder öffentlichen Plätzen, die Wasser für Unterhaltungszwecke nutzen.

Auch die modernen Wasserattraktionen in Freizeitparks haben also ihren Ursprung in diesen historischen Entwicklungen – hier geht es jedoch mehr um Unterhaltung als um die technische Wasserförderung.

Technische Herausforderungen

Es gilt, eine verlässliche Wasserquelle zu identifizieren und ein effizientes System zu errichten – sei es durch Kanäle, Aquädukte oder moderne Rohrleitungssysteme.

Ein weiteres Schlüsselelement sind die Hebemechanismen. 

Je nach topografischer Lage kommen Wasserräder, Archimedische Schrauben oder Pumpen zum Einsatz, um das Wasser auf das gewünschte Niveau zu heben. Die Wahl des richtigen Systems beeinflusst nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Langlebigkeit der Anlage.

Die Materialwahl spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Historisch waren oft Materialien wie Holz, Stein, Keramik oder frühe Metalle im Einsatz, während heute korrosionsbeständige und druckfeste Werkstoffe verwendet werden. 

 

Wasserkünste hingen immer mit Wassertransport zusammen.

Fazit

Wasserkunst weit mehr ist als die bloße Technik der Wasserförderung. Es ist eine Symbiose aus technischem Fortschritt, künstlerischem Ausdruck und historischer Entwicklung. Ob als funktionales Wasserversorgungssystem, als kunstvoll gestaltetes Wasserspiel in prächtigen Gärten oder als moderne Wasserattraktion – die Prinzipien der Wasserkunst faszinieren bis heute.

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